Künstliches Hochwasser wird vielerorts erzeugt und ist nicht beunruhigend. Im Vergleich zu den Risiken eines naturgegebenen Hochwassers erfolgen die Planung und Realisierung der künstlichen Erzeugung nach konkreten Berechnungen. Der Hauptzweck des künstlichen Hochwassers ergibt sich aus der kontrollierten Wasserabgabe an die Flüsse, die dem Stausee angeschlossen sind. Aber auch die Erzeugung von Energie durch Wasserkraft ist ein Grund für die regelmäßige Anwendung der Methode des künstlichen Hochwassers. Der Hoover Dam ist der größte und wasserreichste Stausee der USA und fasst 35 Milliarden Kubikmeter Wasser.
Der Hoover Dam: Warum und wie oft wird Hochwasser künstlich erzeugt?
Die Aufgabe des Hoover Dams begründet sich in der Erzeugung elektrischer Energie aus Wasserkraft, sowie in der Trinkwasserversorgung von Arizona, Nevada und Kalifornien. Doch mit der Errichtung der Staumauer veränderten sich die ökologischen Gegebenheiten des Colorado River, der in der Vergangenheit regelmäßig von Überschwemmungen im Winter und Dürreperioden im Sommer heimgesucht wurde. Um die Risiken von Dürre und natürlichem Hochwasser einzudämmen, begannen Politiker und Architekten im Jahr 1920 mit dem Bau des Hoover Dams. Heute versorgt der Hoover Dam die oben benannten Staaten durch den Stausee mit Trinkwasser und selbst erzeugtem Strom aus Wasserkraft. Im Abstand von zwei bis drei Jahren lösen die Ingenieure ein künstliches Hochwasser aus, da es sonst zum Fischsterben im Colorado River kommen würde. Einige Fischarten sind vom Aussterben bedroht und benötigen das Hochwasser, um ihre Art zu erhalten und sich fortzupflanzen.
Vor- und Nachteile des künstlichen Hochwassers
Wird das künstliche Hochwasser ausgelöst, strömen enorme Wassermengen in den Colorado River. Der Wasserpegel steigt und versorgt das sonst eher ruhige und niedrige fließende Gewässer mit Frischwasser. Die Vorteile der künstlichen „Hochbewässerung“ zeigen sich vor allem im Erhalt bedrohter Fischarten. Die aufgrund der Verschmutzung des Colorado River ohne das künstliche Hochwasser aussterben würden. Da der Fluss beim Öffnen der Staudämme über seine Ufer tritt, werden die weitläufigen Auen bewässert und den Folgen von Dürreperioden Einhalt geboten. Für Touristen ist die Staudamm-Öffnung ein sehenswertes Highlight. Sie bestaunen dieses Spektakel am Hoover Dam in Scharen.
So vorteilhaft das künstliche Hochwasser am Hoover Dam ist, ganz ohne Nachteile präsentiert sich das Konzept nicht. Die enormen Wassermengen in Geld aufrechnet sind Milliardenbeträge. So leitet der Hoover Dam viel Geld in den Colorado River und spült es letztendlich in den Atlantik. Ob die Energiegewinnung den finanziellen Verlust kompensiert, ist nicht vollständig bekannt, denn die Verantwortlichen des Hoover Dams halten diese Information geheim.
Auswirkungen beim Verzicht auf künstliches Hochwasser
Der Verzicht auf die künstliche Erzeugung eines Hochwassers hätte für die Natur sehr gravierende Folgen. Die Wasserqualität im Fluss würde sich nachhaltig verschlechtern, es würde an Sauerstoff und wichtigen Lebensgrundlagen für die Fischbestände fehlen. Nur durch die künstliche Erzeugung des Hochwassers können einige Fischarten überlegen und sich weiter im Fluss fortpflanzen. Ebenso bliebe die Flora von den Auswirkungen beim Verzicht auf die in mehrjährigen Abständen vorgenommene Bewässerung der Auen nicht verschont. Die sommerlichen Dürreperioden führen zur Austrocknung der Böden. Zudem felht das im Winter aus den Rocky Mountains in die Täler fließende Hochwasser, da der Hoover Dam es auffängt und speichert.