Namensgebung und ÜbersetzungsschwierigkeitenDer zwischen 1931 und 1935 errichtete Hoover Dam liegt zwischen den amerikanischen Bundesstaaten Arizona und Nevada südöstlich von Las Vegas im Black Canyon. Seine Aufgabe besteht darin, den entlang der Grenze verlaufenden Colorado River aufzustauen, um eine gleichmäßige Wasserversorgung der angrenzenden Bundesstaaten sicherzustellen. Gespeichert wird das Wasser im Lake Mead, dem mit einem Fassungsvermögen von knapp 35 Milliarden Kubikmetern größten Stausee der USA.

Namensgebung im Zeichen der Politik

Der Hoover Dam ist heute nach dem früheren amerikanischen Präsidenten Herbert C. Hoover benannt, in dessen Amtszeit (1929-33) der Baubeginn des Absperrbauwerks fällt. Diese Bezeichnung hat sich allerdings erst zwölf Jahre nach seiner Fertigstellung endgültig durchgesetzt. Ursprünglich trug das Projekt den Namen „Boulder Dam“, da das Sperrwerk zunächst im wenige Kilometer entfernten Boulder Canyon gebaut werden sollte. Auch als die Verantwortlichen den Bau aufgrund der besseren Bodenbeschaffenheit in den Black Canyon verlagerten, wurde dieser Name beibehalten. Erst politische Machtspiele sorgten in den 1930er Jahren für einige Umbenennungen. Da Herbert C. Hoover aufgrund der Weltwirtschaftskrise politisch unter Druck stand, führte sein Innenminister Ray L. Wilbur im Hebst 1930 während der Feierlichkeiten zum offiziellen Start des Projektes die Bezeichnung „Hoover Dam“ ein. Der Präsident sollte durch die Verknüpfung seines Namens mit dem Prestigeprojekt die Chancen auf seine Wiederwahl erhöhen und die neu entstandenen Arbeitsplätze als seinen Erfolg verkaufen. Das gelang jedoch nicht. Hoover verlor die Wahl und so wies sein Nachfolger Franklin D. Roosevelt 1933 seinen Innenminister Harold L. Ickes an, die Umbenennung wieder rückgängig zu machen. Bis 1947 war die Bezeichnung „Boulder Dam“ im Gebrauch, ehe es durch Präsident Harry S. Truman zu der bis heute gültigen Namensgebung für den Hoover Dam kam.

Übersetzungsschwierigkeiten

Im Deutschen wird der Hoover Dam oft fälschlicherweise mit „Hoover-Damm“ übersetzt, was mit den unterschiedlichen Bedeutungen des englischen Wortes „dam“ zusammenhängt. Dieser Ausdruck wird sowohl für Staudämme als auch für Staumauern oder Talsperren im Allgemeinen verwendet. Im Deutschen dagegen unterscheiden sich diese Begriffe je nach der Beschaffenheit der verwendeten Materialien. Während ein Damm aus Erd- oder Felsaufschüttungen besteht, wird eine Staumauer aus Beton und Stahl errichtet. Das Wort „Talsperre“ wiederum ist ein Oberbegriff für beide Varianten eines Absperrbauwerks.

Beim Hoover-Dam handelt es sich um eine sogenannte Bogengewichtsmauer, eine gewölbte Staumauer aus 2,6 Millionen Kubikmetern Beton und 43.500 Tonnen Stahl. Somit ist es zutreffender, den Hoover Dam mit dem Begriff „Hoover-Staumauer“ oder der allgemeineren Bezeichnung „Hoover-Talsperre“ zu übersetzen oder den englischen Namen beizubehalten.