Franklin D. Roosevelt, der 32. Präsident der Vereinigten StaatenDie Geschichte des Hoover Dams reicht bis in die Zeit vor der Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt zurück. Außerdem wurde der Damm, als Franklin D. Roosevelt 1933 Präsident wurde, in Boulder Dam umbenannt. Doch warum kam es überhaupt zum Bau der Staumauer? Wann und warum erfolgten die verschiedenen Umbenennungen des Projekts und warum hat dieses für die Regierungszeit von Franklin D. Roosevelt eine so große Bedeutung?

Ein Mann aus bestem Hause

Die Familie Roosevelt zählte schon nach ihrer Einwanderung aus den Niederlanden zu den bedeutendsten Familien des Bundesstaates New York. Mit Theodore Roosevelt war ein Cousin fünften Grades von Franklin D. Roosevelt bereits zwischen 1901 und 1909 zum 26. Präsidenten der USA gewählt worden. Franklin D. Roosevelt selbst begann seine politische Karriere achtundzwanzig-jährig, als er 1910 in den Senat des Staates New York gewählt wurde. Drei Jahre später erfolgte bereits die Beförderung zum Staatssekretär im Marineministerium sowie eine Kandidatur als Vizepräsident im Jahr 1920. Diese war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Im darauffolgenden Jahr 1921 erkrankte Franklin D. Roosevelt schwer. Seinerzeit ging man von einem Fall von Kinderlähmung aus. Neuere Forschungen sprechen dagegen dafür, dass es sich bei der Krankheit um das Guillain-Barré-Syndrom handelte – eine Nervenkrankheit, die Lähmungen zur Folge haben kann.

Im Rollstuhl an die Macht

In der Folge konnte sich Franklin D. Roosevelt nur noch mit Gehilfen oder fremder Hilfe über kurze Strecken zu Fuß fortbewegen. Die meiste Zeit saß er im Rollstuhl. Auch wenn er es weitgehend vermied, sich beim Sitzen im Rollstuhl fotografieren oder beim Gehen filmen zu lassen, war seine Erkrankung doch der breiten Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten bekannt. Seine große Stunde kam, als die Folgen der seit 1929 herrschenden Weltwirtschaftskrise immer dramatischer wurden. 1933 löste Franklin D. Roosevelt daraufhin Herbert Hoover als amerikanischer Präsident ab. Im Rahmen seines als „New Deal“ bezeichneten Wirtschaftsprogramms steigerte er die öffentlichen Ausgaben, um einerseits mehr Arbeitsplätze zu schaffen und andererseits durch eine stark verbesserte Infrastruktur in die Zukunft des Landes zu investieren. Parallel wurden erste Sozialversicherungen wie etwa eine Rentenversicherung in Amerika eingeführt.

Der Hoover Dam als wichtiges Beispiel

Neben einem vermehrten öffentlichen Wohnungsbau waren es vor allem Infrastrukturprojekte wie der Hoover Dam, die als sichtbarer Erfolg des New Deal von Franklin D. Roosevelt angesehen wurden. Beim Hoover Dam bestand allerdings das Problem, dass dessen Bau als Arbeit schaffende Maßnahme bereits von Vorgänger Herbert Hoover begonnen worden war. im Rahmen des Wahlkampfs 1933 war die Umbenennung von Boulder Dam in Hoover Dam erfolgt. Nach dem Regierungsantritt von Franklin D. Roosevelt erfolgte die erneute Umbenennung in Boulder Dam ehe unter Nachfolger Harry S. Truman die Benennung wiederum in Hoover Dam geändert wurde.

Ein Bau mit vielen Auswirkungen

Die Bedeutung des Hoover Dam ist jedoch nicht darauf beschränkt ein beständiger Ausdruck des Erfolgs des New Deal zu sein. Denn ohne diesen Staudamm wäre aus dem nur 50 Kilometer entfernten kleinen Wüstendorf namens Las Vegas nie das heutige glitzernde Spielerparadies geworden, weil es sowohl an Strom als auch an Wasser für eine Stadt dieses Ausmaßes gemangelt hätte. Insoweit lässt sich Franklin D. Roosevelt als einer der Mitgründer von Las Vegas ansehen.